Eisenbahnreisen für Eisenbahnfreunde

Reisebericht Teil 1: Bahnabenteuer Vietnam

Montag, 1. September 2014

 Flug mit Vietnam-Airlines ab Frankfurt 13:55 Uhr

 Dienstag, 2. September 2014
 
Landung gegen 5:30 Uhr auf dem internationalen Flughafen von Hanoi.  Nach Visabesorgung und Zahlung des „Eintrittsgeldes“ fahren wir mit unserem Reiseleiter zum Hotel Galaxy, das mitten in der Altstadt liegt. Nach der Zimmerbelegung gibt es eine erste Stadtbesichtigung.

 

Bereit zur ersten Stadtbesichtigung



Ein typisches Straßenbild in Hanoi



Mittwoch, 3. September 2014

 Am frühen Morgen kurz nach 6:00 Uhr erwartet uns das erste Bahnabenteuer. Vom Hauptbahnhof Hanoi fahren wir mit dem pro Tag einzigen Personenzug auf der 1922 gebauten Eisenbahnstrecke in den gebirgigen Norden Richtung Lao Chai, eine Bezirkshauptstadt, die unmittelbar an der chinesischen Grenze liegt. Die Fahrt geht entlang des Roten Flusses, der auch durch Hanoi fließt, vorbei an kleinen Dörfern mit den typischen Reisfeldern und unberührter Natur.  Um 17:15 Uhr erreichen wir den Bahnhof von Lao Chai, wo unser Bus schon wartet und uns ins 30 km entfernte Sapa bringt, ein Bergstädtchen auf rund 1500 Meter Höhe.

 

Der Zug nach Sapa steht bereit


Im Abteil

Donnerstag, 4. September 2014

Wir erkunden die Umgebung von Sapa wo viele ethnische Minderheiten leben und besuchen  dort einen der typischen Märkte.

 

Reisterassen im Norden



Am Nachmittag wird ausführlich die Grenzstation zur Volksrepublik China begutachtet mit der noch intakten Eisenbahnverbindung in den chinesischen Grenzort Hekou. Um 19:30 Uhr fahren wir mit einem komfortablen Nachtzug (private Waggons) zurück nach Hanoi.

 

Hinter der Schranke beginnt China

Freitag, 5. September 2014

Am frühen Morgen gegen 5:30 Uhr erreichen wir wieder den Hauptbahnhof in Hanoi und stürzen uns gleich in das Marktgetümmel in der Nähe der stählernen Eisenbahnbrücke. Anschließend besichtigen wir das ethnologische Museum, den Tran-Vu-Tempel mit einer 4 m hohen und 4 Tonnen schweren Bronzestatue und  den Literaturtempel. Am späten Nachmittag besuchen wir eine Aufführung des weltberühmten Wasserpuppentheaters.

 

Eisenbahnbeücke über der Roten Fluss, rechts der Markt


Geehrte Wissenschaftler im Literaturtempel



und Wasserpuppen-Theather

Samstag, 6. September 2014

 Heute heißt es wieder früh aufstehen, da unser Zug schon um 6:00 Uhr nach Lang Son abfährt. Es geht wieder Richtung chinesische Grenze, diesmal in nordöstlicher Richtung. Die Strecke wurde 1970 gebaut und ist mit 3-Schienen-Gleisen ausgestattet, damit Züge ohne umspuren zu müssen direkt nach China weiterfahren können.
 

An einer Kreuzungsstelle. Man beachte das 3-Schienen-Gleis


Der Zug ist sehr ursprünglich. Es gibt nur Holzbänke, keine Fensterscheiben dafür Metallgitter. Gemütlich kann man es sich in den hinteren Gepäckwagen machen.
 

Gemütlich geht es zu im Gepäckwagen. Im Karton unter der Sitzbank befindt sich ein Huhn

Im  Lang Son gibt es nur moderne Häuser, da der Ort im chinesisch-vietnamesischen Krieg 1979 völlig zerstört wurde. Wir besichtigen eine Höhle mit Tempel und lassen den Tag an einem idyllischen See ausklingen.

 Sonntag, 7. September 2014

Unser Bus bringt uns am Vormittag nach Ha Long, um von dort mit einer Dschunke in das Weltnaturerbe Halong-Bucht zu fahren, wo wir unter bezaubernder Kulisse einen schönen Sonnenuntergang genießen. In der Nacht gibt es ein schweres Unwetter. In einige Kabinen dringt Wasser rein. Wir erfahren, dass die Bucht die nächsten Tage gesperrt bleibt.

 

Unser Domizil für eine Nacht
 

mit herrlichem Sonnenuntergang


Montag, 8. September 2014

Wieder fahren wir zurück nach Hanoi (diesmal mit dem Bus), besichtigen die 11-stöckige Pagode und laufen noch einmal über den Ba-Dinh-Platz, wo sich das Ho Chi Min Mausoleum  sowie wichtige Regierungsgebäude und das neue Parlamentsgebäude befinden.
 

Das Ho-Chi-Min-Mausoleum

Nach einem ausgiebigen Abendessen in einem sehr noblen Restaurant besteigen wir den Nachtzug in Richtung Da Nang, der uns ins 450 km entfernte Dong Hoi bringen wird.

 

Zuglok aus indischer Fabrikation



Dienstag, 9. September  2014

 Nach Ankunft am Morgen mit erheblicher Verspätung, werden zuerst unser Zug, das Gleisfeld und weiteres fahrendes Material ausgiebig fotografiert. Die indische Lokomotive, die unseren Zug von Hanoi aus gezogen hat, wird durch eine Siemens-Diesellok ersetzt.
 

Die Siemens-Lok wird bereit gestellt

Der vietnamesischen Staatsbahn wurden im Zuge eines Entwicklungshilfeprojektes etliche dieser Maschinen zur Verfügung gestellt.
 

Aufkleber an den 17 Siemens-Loks


Auf dem Bahnhofsvorplatz wartet schon unser Bus -diesmal ein großer - der uns zunächst zu einem Luxushotel direkt am Strand bringen wird. Nach dem Frühstück fahren wir zum nahe gelegenen Phong Nha-Ke Bang Nationalpark mit der Pagode der „Verschütteten Frauen“  und besichtigen die grandiose Phong Nha-Höhle.

 

Mittwoch, 10. September 2014

Heute nehmen wir für die Weiterfahrt den Bus und es geht entlang der Bahnstrecke Richtung Süden zur entmilitarisierten Zone am 17. Breitengrad. Zuvor besichtigen wir das Vietcong-Höhlensystem von Vinh Moc. Mehr als 300 Menschen lebten hier 6 Jahre lang und 17 Kinder wurden darin geboren. An der ehemaligen Grenze zwischen Nord- und Südvietnam steht ein kleines Museum, das über die damalige Grenzsituation informiert. Zu Fuß gehen wir über die Hien Luong-Brücke des Grenzflusses Ben Hai. Weiter geht es zur alten Kaiserstadt Hue, wo wir zwei Nächte verbringen werden.

 

Die Grenzbrücke - blau der Norden, gelb der Süden


Donnerstag, 11. September 2014

Am Vormittag statten wir der Zitadelle einen Besuch ab, die vor rund 200 Jahren von französischen Festungsbaumeistern entworfen und von 80.000 Arbeitern gebaut wurde. Durch das Mittagstor betritt man die Kaiserstadt mit teilweise restaurierten Gebäuden. Im Krieg wurde diese Anlage stark beschädigt. Der Wiederaufbau ist noch im vollen Gang. Im hinteren Bereich befindet sich die „Verbotene Stadt“, die nur von der kaiserlichen Familie, den Konkubinen und Eunuchen betreten werden durfte.

Die Reisegruppe vor dem Thron-Palast


Gegen Mittag fahren wir zur Thien Mu Pagode weiter. Dort paraktizierte der Mönch Thich Quang Duc, der mit dem dort ausgestellten Austin im Jahre 1963 nach Saigon fuhr und sich dort  mit Benzin übergoss und den Feuertod starb. Dies geschah als Protest gegen den damaligen Ministerpräsident Diem, einem Katholiken, der die Rechte der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit stark einschränkte.
 

Ein Bild, das um die Welt ging


Zurück geht es mit einem „Drachenboot“ auf dem „Parfüm-Fluss“  zur Grabstätte des Kaisers Tu Duc. Dieser ließ sein Grabmal im Jahre 1848 von 3000 Zwangsarbeitern bauen. Der Kaiser, der trotz seiner 300 Frauen kinderlos blieb, hielt sich häufig in dem angrenzenden Park auf um sich der Poesie, dem Schachspiel oder Angeln hinzugeben. Interessant ist ein  Teich ohne Wasser, den der Kaiser in Anbetracht seiner Unfruchtbarkeit anlegen ließ.

 Freitag, 12. September 2014

Heute steht die legendäre Fahrt über den Wolkenpass auf dem Programm und dies natürlich wieder mit dem Zug.
 

Abfahrtsbahnhof Hue


Aufgrund der kurzen Fahrt wurden für uns Plätze in einem Erste-Klasse-Sitzwagen reserviert. Der Wolkenpass ist die meteorologische Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Er macht heute seinem Namen keine Ehre, wir haben blauen Himmel und genießen die Fahrt an der Steilküste entlang. In Da Nang angekommen bewundern wir die Museumslok auf dem Bahnhofsvorplatz.

Museumslok vor der Empfangshalle


Unser Bus steht wieder für uns bereit und bringt uns zu einem Strandhotel in der Nähe von Hoi An.

Drachenbrücke in Da Nang

Nach der Zimmerbelegung geht es in den historischen Ortskern. Es ist eine Ansammlung historischer Gebäude und Tempelanlagen. Wahrzeichen ist die Japanische Brücke. Den Tag beenden wir mit einem vorzüglichen Abendessen im Freien.

 Samstag, 13. September 2014

 Der heutige Tag ist vom Veranstalter als Erholungstag angesetzt. Über den Reiseleiter haben wir für einige Stunden eine „Dschunke“ angemietet, mit der wir den Fluss Thu Bon erkunden. Am Nachmittag genießen wir den herrlichen Strand direkt vor unserem Hotel.

 

Pool und Strand unseres Hotels

Sonntag, 14. September 2014

 Heute geht es mit dem Zug weiter nach Nha Trang. Geplant ist eine Tagesfahrt. Trotzdem werden uns Liegewagenplätze zugewiesen. Das erweist sich auch  als gut. Da der Zug mehr als 1 Stunde Verspätung hat, geht es in die Nacht hinein und wir können schon mal „vorschlafen“.  Um 22:15 Uhr kommt unser Zug im Bahnhof an. Ein neuer Reiseleiter erwartet uns und bringt uns zum Hotel.

 

Bahnhof Nha Trang - Wartesaal und Schalterhalle in Einem

Montag, 15. September 2014

 Nach dem Frühstück erkunden wir die weitläufige und sehr schone Strandpromenade.  Anschließend erfolgt eine Stadtbesichtigung mit den Stationen Long Son-Pagode und der Besonderheit eines 14 m hohen schneeweißen Bhuddas, sowie Cham-Tempel „Po Nagar“, eine Pilgerstätte für die in dieser Region ansässigen ethnischen Minderheit der Cham.

Wir können den Reiseleiter dazu überreden, dem Bahnhof noch einen Besuch abzustatten. Eine Besonderheit ist die Wendeschleife, die nach dem Bahnhof beginnt und in einem kurzen Radius hinter dem Bahnhof in die Einfahrt mündet. So ist es möglich, von der Strecke in die Stadt abzuzweigen ohne dass die Züge Kopf machen müssen. Wir haben die Möglichkeit, ausführlich das Gleisfeld und ein kleines Ausbesserungswerk zu erkunden.
 

Güterzug vor Wasserturm

 

 Ein Schläfchen in Ehren




Um 22:20 Uhr beginnt unsere letzte Bahnfahrt in Vietnam. Auch wieder mit einer Stunde Verspätung steigen wir in den Wiedervereinigungszug nach Saigon ein.

 Dienstag, 16. September 2014

 Am frühen Morgen erreichen wir den Hauptbahnhof von Saigon. Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich eine Denkmallok, die sogleich fleißig fotografiert wird.
 

Denkmallok am Bahnhofsvorplatz


Anschließend gibt es Nudelsuppe als traditionelles vietnamesisches Frühstück. Gestärkt kann der Stadtrundgang beginnen. Beeindruckend ist der  südvietnamesische Regierungspalast, der jetzt  Wiedervereinigungspalast heißt. Touristen lassen sich vor dem Panzer fotografieren, der am 30. April 1975 vor den Palast fuhr und damit das Ende des südvietnamesischen Regimes einleitete.  Besonders bedrückend ist der Rundgang durch das Kriegsmuseums, in dem die Gräueltaten und Folgen des Krieges dargestellt wurden. Ein besonderes Verbrechen war die Entlaubung des Urwaldes durch Agent Orange.  Der Besuch von China-Town mit ca. 600.000 chinesischen Einwohnern rundet  einen überaus ereignisreichen Tag ab.

 

Ein historisches Bilddokument


Mittwoch, 17. September 2014

 Am frühen Morgen fahren wir mit unserem Bus ins Mekongdelta nach Cai Be. Von dort geht es mit einem Boot durch ein  Labyrinth von Flussarmen und Kanälen. Wir besichtigen auf einer Insel kleine Handwerksbetriebe, die Süßigkeiten und den berühmten „Schlangenschnaps“ herstellen.
 

ohne Worte ...


Zum Mittagessen gibt es als Spezialität den Elefantenohrfisch. Nach dieser Stärkung fahren wir auf dem Tien River nach Vinh Long, von wo aus wir mit dem Bus zu unserem Übernachtungsort Can Tho weiterfahren.

 

Wer kennt ihn nicht? Den Elefantenohrfisch


Donnerstag, 18. September 2014

Wiederum sehr früh besteigen wir ein weiteres Boot, um dem schwimmenden Markt einen Besuch abzustatten. Da die meisten Ortschaften nur per Boot zu erreichen sind, spielt sich das Leben hier überwiegend auf dem Wasser ab.
 

"Idyllisches" Wohnen am Wasser 


So auch die täglichen Einkäufe, die die Einheimischen per Boot bewerkstelligen, indem sie zu solchen schwimmenden Märkten fahren, bei dem alle Waren auf Booten feilgeboten werden.

 

Enkäufe auf dem Wasser

Die Fahrt geht nun mit dem Bus zurück zum Flughafen Saigon, von wo aus uns eine kleine Propellermaschine  nach Phnom Pen, der Hauptstadt Kambodschas, bringt. 
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