Eisenbahnreisen für Eisenbahnfreunde

Norwegen Herbst 2023


Mit Zug, Schiff und Bus durch Norwegen

Herbst 2023


 Der größte Teil des Streckennetzes wurde von uns abgefahren

25.09.23   

Am frühen Morgen um 6:04 Uhr startet unser Norwegen-Trip am Bahnhof Sondernheim. Nach siebenmaligem Umsteigen kommen wir um 20:24 Uhr am nördlichsten Zipfel Dänemarks, in Hirtshals an. Ein kurzer Weg führt uns zum Skaga Hotel, wo wir uns nach der langen Zugfahrt mit einem typischen skandinavischen Essen stärkten und eine geruhsame Nacht verbringen.



Auf div. Teilstrecken in Dänemark fahren wir auch mit den "Gumminasen"

26.09.2023

Zu Fuß bewältigen wir den Weg zum Fährableger, von wo wir mit einem Schiff der Fjordline zur südnorwegischen Stadt Kristiansand fahren. Dabei überqueren wir den Skagerrag, wo die Ostsee in die Nordsee übergeht und die größte Seeschlacht im 1. Weltkrieg stattfand.


  Altbaulok im Bahnhof Kristiansand

Weiter geht es 16:08  Uhr mit einem älteren holzvertäfelten Triebzug, gebaut von ADtrans und von GoAhead im Regelbetrieb betrieben,  nach Stavanger, wo wir 19:19 Uhr ankommen. Es ist ein Teil der Sörlandbahn,  die von Drammen (nähe Oslo) entlang der Südküste nach Stavanger verläuft. Erst im zweiten Weltkrieg konnte dieser Streckenverlauf durchgängig in Normalspur betrieben werden. Auf dieser Fahrt zeigte sich Norwegen schon von seiner schönen Seite. Viele Seen, Wasserfälle und interessante Bergformationen gab es zu sehen. Ca. 20 km vor Stavanger, ab Egersund, verdichtet sich das Zugangebot durch einen S-Bahn ähnlichen Betrieb, durchgeführt von  der Nahverkehrsgesellschaft Kolumbus. Ca. 5 km vor Stavanger führt die Strecke entlang des gleichnamigen Fjords und man hat eine erste Vorstellung von der Größe und Ausdehnung dieser besonderen Meeresarme.




  Naturwunder Fjord



27.09.2023

Der heutige Tag ist nicht verplant. Nach ausgiebigem Frühstück wird Stavanger erkundet. Eine Besonderheit ist das norwegische Öl-Museum, das über die Entwicklung der Erdölförderung vor der Küste Norwegens informiert, was den heutigen Wohlstand und Reichtum dieses Landes impliziert. Am besagten Stavangerfjord befindet sich auch das Wahrzeichen Norwegens und die Touristenatraktion Nr. 1, der Preikestolen.  (https://de.wikipedia.org/wiki/Preikestolen)


 
 
Ölmuseum


 Preikestolen

28.09.2023

Um 5:30 Uhr holt uns das Taxi vom Hostel ab und bringt uns zum Fährhafen von Stavanger, der ca. 19 km in östlicher Richtung am offenen Meer liegt. Ein Fährschiff der Fjordline bringt uns durch ein Gewirr von Inseln, schmalen Durchfahrten und unter gewaltigen Brücken hindurch nach Bergen, wo wir gegen 12:30 Uhr den Hafen erreichen. Weltberühmt sind die bunten Holzhäuser von Bryggen, den ehemaligen Handelskontoren der Hanse. Durch diese Sehenswürdigkeit ist Bergen einer der meist besuchten Orte Norwegens. Am Hafen befindet sich Gourmetrestaurants , wo vor allem die Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten auf ihre Kosten kommen.
 


                       

                           der Bahnhof von Bergen                                                            und Brygge, das Hanse-Viertel


29.09.2023


Nach dem Frühstück gehen wir zum imposanten Bahnhof von Bergen, um  von dort mit einem modernen Stadler Triebwagen auf der Bergenbahn nach Myrdal zu fahren. Bei dieser Fahrt erleben wir eine erste Gebirgsfahrt und eine Besonderheit, die der nördlichen Lage geschuldet ist. Schon ab ca. 1000 Höhenmeter beginnt das baumlose Hochgebirge. Der Bau dieser Strecke war einer der schwierigsten in Norwegen, da die Hardangervidda, die größte Hochebene Europas bezwungen werden musste. Die Bauarbeiten gestalteten sich besonders in den schneereichen Wintern als sehr schwierig.  


   
Moderner Triebzug nach Myrdal               phantasische Landschaft                                           der Zug nach Flam

 In Myrdal, einer Gemeinde, die gerade noch 3 Einwohner, aber einen großen Bahnhof hat, steigen wir in die weltberühmte Flam-Bahn um, die uns durch wilde Schluchten, Kehrschleifentunnel und an einem tosenden Wasserfall vorbei nach Flam bringt. Es ist ein kleines Touristendorf, das am Ende eines der längsten Fjords Norwegens, am  Naeröyfjord liegt. Der Bau dieser Strecke mit teilweise über 5% Steigung begann im Jahr 1923 und war eine riesige Herausforderung, zumal die ersten Tunnel per Handarbeit in den Berg geschlagen wurden. Bewältigt werden 860 Höhenmeter auf gerade einmall 14 km Luftlinie. Über die Entstehungsgeschichte dieser Bahn und das eingesetzte rollende Material kann man sich im Flambahnmuseum ein eindrucksvolles Bild machen.
Unsere Unterkunft befand sich in einem typischen norwegischen Holzhaus mit ausgestatteter Küche und einem Wohnzimmer mit Kaminofen und schwerem hölzernen Mobiliar.


      
alte E-Lok im Flambahn-Museum         unsere Unterkunft in Flam                           der Flam-Fjord

30.09.2023

Mit dem ersten Zug wird die Rückfahrt angetreten. Wieder gerät man ins Staunen, wie es möglich war,  eine solche Bahnstrecke zu bauen, die ein scheinbar unüberwindbares Bergmassiv durchfährt.


              der Wasserfall ist gewaltig!
                
In Myrdal besteigen wir  einen Fernverkehrszug  und fahren weiter die Bergenbahn entlang, viele Kilometer in karger Hochgebirgslandschaft und erreichen nach  5 Stunden bei sommerlichen Temperaturen  Oslo. Nach kurzem Aufenthalt geht es mit einem S-Bahn ähnlichem Triebzug nach Hamar, wo wir für die Übernachtung ein Hotel in Bahnhofsnähe beziehen. Der Ort Hamar liegt sehr idyllisch an einem der größten Binnenseen Norwegens.


  ein Hotel entlang der Strecke, nicht nur für den Eisenbahnfreund

1.10.223

Nach einem  opulentem skandinavischem Frühstück spaziere ich ca. 4 km am See entlang mit Zielpunkt Norwegisches Eisenbahnmuseum. Zum Museum gehört ein großer Park mit historischen Schienen, Stationsgebäuden und Hallen mit Loks und Wagen. Besonders zu erwähnen ist der Königswagen Ao200, in dem die königliche Familie 1906 zur Krönung nach Trondheim gefahren ist.


 Erste Lok von Stephensen



 altes Bahnhofsgebäude


In einer gläsernen Halle steht die legendäre Lok „Dovregunnen“, die größte und letzte in Norwegen konstruierte Dampflok. Sie wurde 1940 von Krupp gebaut und wiegt 153 Tonnen.


 Lok Dovregunnen






Am Nachmittag sollte es auf der Dovrebahn von Hamar über Dombas  durchgehend bis Trondheim weiter gehen. Ich wurde aber schon Wochen zuvor darüber informiert, dass zwischen Lillhammer und Dombas Schienenersatzverkehr ist. Vorort erfahren wir, dass der Grund eine marode Brücke sei. In Dombas steigen wir in einen lokbespannten D-Zug, mit dem wir eine weitere Gebirgsstrecke bis Trondheim befahren. Leider ist es mittlerweile dunkel, so dass wir von der Landschaft nicht viel sehen können. Gegen 21:45 erreichen wir den Bahnhof von Trondheim.

02.10.2023

Heute ist „Ausruhtag“, somit können wir Trondheim mit seinen Sehenswürdigkeiten inspizieren. Ins Auge fällt die große Kathedrale Nidaros Domkirkes, die einen Pflichtbesuch eines jeden Touristen bedeutet.





die Nidaros Kathedrale

Nach Besichtigung der berühmten Stelzenhäuser steht noch die Straßenbahfahrt mit der Linie 9 auf dem Programm. Die nördlichste Straßenbahn der Welt fährt ca. 8 km ins gebirgige Hinterland zu einem See und Naherholungsgebiet. Auf der Fahrt lässt sich die wunderbare Lage der Stadt am Trondheim-Fjord von der Höhe aus betrachten.





Farbige Stelzenhäuser und nördlichste Straßenbahn der Welt


03.10.2023

Heute soll ein weiterer Höhepunkt der Norwegentour stattfinden. Einen ganzen Tag werden wir auf der Nordlandbahn unterwegs sein, die von Trondheim nach Bodoe führt und mit 715 km die längste Strecke Norwegens ist. In mehreren Teilstücken wurde sie von Süden beginnend Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellt, aber erst 1962 mit der Fertigstellung des letzten Teilstücks bis Bodoe beendet.  Die Fahrt ist ausgesprochen reizvoll und  abwechslungsreich. Man fährt lange an mehreren Fjordufern entlang, bis die Strecke ansteigt,  die Baumgrenze hinter sich lässt um dann auf einer kahlen Hochebene mit Blick auf mehrere Gletscher  den Polarkreis überschreitet.  Anschließend geht es wieder abwärts, zu erkennen an ersten  kahlen Gestrüppen und einem  allmählich größer werdenden und wieder mit gefärbten Blättern ausgestatteten Laubwald. Gegen Abend erreichen wir den Endbahnhof Bodoe und beziehen unsere Unterkunft direkt im Bahnhofsgebäude. Vom Hotelzimmer aus blicken wir auf das gesamte Bahnhofsvorfeld.




in Bodoe angekommem                                                                                                 Blick aus unserem Zimmer

04.10.2023

Nach dem Frühstück in der Bahnhofsgaststätte bleibt noch Zeit für einen Stadtbummel bis zur Abfahrt der Fähre auf die Lofoten, eine Inselgruppe, deren Südspitze ca. 80 km von Bodoe entfernt ist. Nach gut 3 Stunden Schifffahrt erreichen wir Moskenes, von wo aus noch ca. 3 km mit dem Taxi nach Sorvagen zurückgelegt werden, wo sich unsere Luxusunterkunft,das „Lofoten planet Base Camp“ befindet.

   
                                                              Lofoten voraus
05.10.2023

Heute liegt ein langer Reisetag vor uns. In der Früh fahren wir mit dem Bus über die gesamte Inselgruppe der Lofoten bis nach Narvik. Die Lofoten bestehen aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Inseln, die so eng zusammen liegen, dass es eine durchgehende Straße über zahlreiche Brücken bis zum Festland am nördlichen Ende gibt.


                                                                wilde Landschaften

Narvik hat wieder einen Bahnhof (den nördlichsten Norwegens), von wo aus wir auf der Strecke der berühmten Erzbahn nach Kiruna (Schweden) weiter fahren. Sie wurde 1891 fertig gestellt mit dem Ziel, das in Kiruna geförderte Eisenerz in den immerzu eisfreien Hafen Narvik befördern zu können. Deshalb verkehren auf dieser eingleisigen Strecke bis heute überwiegend Erzzüge, die von den stärksten E-Loks der Welt gezogen werden. Es sind bis zu 68 4-achsige Spezialwagen, die zusammen mit der Lok ein Gewicht von ca. 8730 Tonnen auf die Schiene bringen, mit einer Länge von 750 m.
Gegen Abend kommen wir in Kiruna an und checken in einem urigen Hotel ein, in welchem sich ein Samen-Museum befindet. Die Samen sind ein indigenes Volk, dessen Siedlungsgebiet sich über den arktischen Teil Europas erstreckt.


 Ein Erzzug rauscht durch den Bahnhof Narvik


 Megaloks alt und neu

06.10.2023

Da erst am Nachmittag die Rückfahrt nach Narvik ansteht, haben wir Zeit, das alte und neue Kiruna zu besichtigen. Da sich das Erzabbaugebiet immer weiter in Richtung der Stadt Kiruna ausbreitete wurde beschlossen, die Stadt ca. 5 km nach Nordosten zu verlagern. Die Umsiedlungsaktion ist im vollen Gange. Die ersten Häuser im alten Teil werden abgerissen, ein neues Stadtzentrum wurde schon gebaut, jetzt folgen die neuen Wohnhäuser. Die absolut sehenswürdige Holzkirche von Kiruna wird in einer aufwändigen Aktion mehrere hundert Meter auf einer dafür zu schaffenden Piste versetzt. Dies soll 2024 erfolgen.


 Kiruna neu                                                                     Kiruna alt - die Stadt wird abgerissen und 5 km östlich wieder aufgebaut


Leider ist das Wetter auch auf der Rückfahrt nach Narvik nicht sehr gut.  Kurz hinter Narvik beginnt es heftig an zu schneien, hinzu kommt auch Nebel, so dass vom grandiosen Ofotfjord an welchem die Strecke am oberen Rand verläuft, wenig zu sehen ist.


 die Brücke zu den Lofoten

Gegen Abend erreichen wir Narvik und beziehen unser Nachtlager im Quality Hotel Grand Hotel. Diese Gebäude steht auf geschichtsträchtigem Boden, da dort während der Kriegszeit 1940-45 das deutsche Hauptquartier der Wehrmacht seinen Sitz hatte. Besonders zu empfehlen ist ein dem Hotel angeschlossenes Restaurant, das sich im obersten Stockwerk befindet, mit Rundumblick auf Narvik und Umgebung. Es gibt dort vorzüglichen spanischen Tappas, die zu zivilen Preisen serviert werden.


 
so weit ist Narvik weg

07.10.2023

Für den Vormittag steht der  Besuch des Kriegsmuseums auf dem Programm. Die Schlacht um Narvik war eine der legendären Schlachten im 2. Weltkrieg. Die Deutschen schafften mit Hilfe der Marine tausende von Gebirgsjägern nach Narvik, was die Engländer zu verhindern versuchten. Dies wird dort bis ins Detail dargestellt und analysiert.
Kurz nach 16:00 Uhr besteigen wir den Bus in Richtung Fauske, wo wir gegen 21.30 Uhr ankommen und 22:05 Uhr mit dem Nachtzug wieder auf der Nordlandbahstrecke nach Trondheim weiterfahren. Wie alle Züge in Norwegen ist auch dieser Zug sehr gut ausgestattet. Der Nachtzug führt neben normalen Personenwagen noch einen Waggon mit sehr bequemen Ruhesesseln und zwei Schlafwagen. Letzteren hatten wir gebucht. Das Abteil hat zwei Betten und fließend Wasser. Der Preis ist mit umgerechnet 85 EUR für 2 Personen geradezu günstig. Vor dem Schlafengehen stärken wir uns noch im Bistrowagen, den jeder Fernverkehrszug mit sich führt.

8.10.2023

Gut ausgeruht kommen wir kurz nach 7 Uhr in Trondheim an. Geplant ist, auf der Weiterreise nach Hamar die Parallelstrecke über Röros zu befahren. Bei dieser Rörosbahn handelt es sich um den ersten Streckenbau in Richtung Norden. Sie wurde 1877 schon eröffnet und umfährt das schwierige gebirgige Terrain der Dovrebahn zwischen Dombas und Trondheim.


 
Moderner Elektrotriebwagen mit Motor von Stadler

Auf der Abfahrtstafel im Bahnhof Trondheim wird angezeigt, dass der Direktzug nach Oslo auf der Dovrebahn heute ausfällt. Somit müssen alle Reisenden „unseren“ Zug nehmen, entsprechend eng wird es. Obwohl es sich bei der Rörosbahn um keine Hochgebirgstrecke handelt, war die Fahrt nicht weniger interessant. Je nach Höhenlage schwankten die Jahreszeiten zwischen Winter (Schnee) und Herbst im Halbstundentakt.
Während der Fahrt kam die Information, dass der Anschlusszug von Hamar nach Oslo ausfalle und dass Schienenersatzverkehr eingerichtet sei. Also steigen wir samt Gepäck wieder mal in einen Bus um und sind dabei nicht die Einzigen. Es erinnert sehr stark an vergleichbare Situationen in Deutschland. Immerhin klappte es irgendwie in den richtigen Bus zu kommen. Wir wussten zwar nicht wohin er fuhr. Waren dann aber freudig überrascht, dass er in Eidsvoll endet, von wo aus wir die S-Bahn nach Oslo nehmen. Die Strecke ist geschichtsträchtig, da dort der 1854 der erste Zug zwischen Kristiania (Oslo) und Eidsvoll verkehrte. Die Strecke wurde in den letzten Jahren als zweigleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut. In der Streckenmitte befindet sich der neue internationale Flughafen von Oslo. Der Ausbau wird gerade bis Lillehammer weiter geführt, was mit ein Grund ist, weshalb unser Zug ab Hamar nicht verkehrte.



9.10.2023

Heute ist wieder „Ruhetag“, was zu einer ausgiebigen Erkundung von Oslo genutzt wird. Natürlich geschieht dies mit den Straßenbahnen, die über ein relativ dichtes Netz in Oslo verfügen. Alle interessanten Punkte, wie die Oper, das Königsschloss, der Frognerpaken usw. konnten damit leicht erreicht werden. Mit dem 24-Stunden-Ticket können auch 2 Fähren genutzt werden, eine zur Halbinsel im Südwesten, eine andere zu einer Schären- und Inselgruppe, die Oslo südlich vorgelagert ist.




Das Zentrum von Oslo                                                                                                           und Straßenbahn



alter Bahnhof                                                                                                       neue Oper


10.10.2024

Heute wird mit der Fähre MS Color Fantasy die Weiterreise nach Kiel angetreten. Das riesengroße Schiff ist eher ein Kreuzfahrtschiff als eine Fähre. Es verfügt über eine „Einkaufsmeile“, zahlreiche Restaurants, Veranstaltungssäle, Spa-Bereich usw. Wir staunen über die Menschenmassen, die an Bord sind. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es viele Einheimische sind, die eine Kurzkreuzfahrt zwischen Oslo und Kiel  unternehmen. Der Grund ist simpel. Neben einer sehr schönen Seefahrt kann man zollfrei einkaufen. Dies mag für die Norweger einen besonderen Reiz darstellen, denn Alkoholika sind dort extrem teuer.
Die Ausfahrt von Oslo ist spektakulär. Man fährt  ca. 2 Stunden durch den Oslofjord, bis man das offene Meer erreicht. Empfehlenswert ist das Abendbuffet an Bord. Besonders die Freunde von Fisch und Meeresfrüchten kommen voll auf ihre Kosten.



Fahrt durch den Oslo-Fjord

 
Schornstein unserer Fähre


 und Speiseraum

11.10.2024

Gegen 10 Uhr erreichen wir Kiel und etwas später den Kieler Bahnhof. Wie könnte es auch anders sein, als dass uns der ganz normale deutsche „Bahnwahnsinn“ hier wieder erwartet. Wir haben freie Zugwahl und entscheiden uns den ersten RE nach Hamburg  zu nehmen. Er ist auf Gleis 2 angekündigt. Der Bahnsteig ist schwarz von Menschen. Ich habe Zweifel, ob die Bahn weiß, dass vormittags gegen 10 Uhr immer zwei Großfähren aus Skandinavien ankommen.


 die zweite große Fähre

Auf Gleis 5 steht ein Nahverkehrstriebzug (Stadler Doppelstock) nach Neumünster. Kurz vor Abfahrt des RE wird durchgesagt, dass dieser Zug jetzt auf Gleis 5 bereit steht. Alle Reisenden hetzten nun von Gleis 2 zu 5, und wir mitten drin. Auf der Anzeige des Triebwagens steht immer noch Neumünster. Niemand da, den man fragen könnte. Trotzdem ist es angebracht  einzusteigen und die letzten Sitzplätze einzunehmen. Irgendwann kommt die Durchsage, ja, dies sei der Zug nach Hamburg, der RE sei ausgefallen. Nun steigen auch die Zweifler zu, die sich zuvor nicht trauten und das sind viele! Ich erfahre, dass im Triebzug noch ein ganzer Waggon gesperrt ist, warum auch immer? Immer mehr drängen in die vorhandenen 3 Zugteile. Der Zug ist restlos überfüllt (200%) und immer noch wollen Leute einsteigen, sie stehen im Türbereich, kommen aber nicht weiter. Die Schaffnerin sagt über Lautsprecher, dass der Zug voll sei und niemand mehr einsteigen könne. Das überzeugt diejenigen nicht, die in Hamburg Termine haben oder Anschlüsse erreichen wollen. Die Schaffnerin bitte diejenigen auszusteigen, die über die Zeit verfügen und mit dem nächsten Zug fahren können. Auch das gestaltet sich schwierig, da man durch das Gedränge kaum zum Ausgang kommt. Ich sehe auch nur einen Herrn, der es versucht. Die Schaffnerin legt nun nach. Wenn der Türbereich nicht frei gemacht wird, würde sie die Bundespolizei anfordern, die dann den ganzen Zug räumen würde. Nach mehrmaliger Androhung nehmen sich das die Leute wohl zu Herzen, denn mit 25 Minuten Verspätung setzt sich der Zug allmählich in Bewegung. Allerdings sollte es bis Hamburg nicht reichen. In Pinneberg sagte der Lokführer, er könne im Moment nicht mehr weiterfahren, da der Computer eine Störung meldet und dies die Weiterfahrt verhindere. Als leidgeprüfter Bahnfahrer weiß ich was das bedeutet. Schnell aus dem Zug raus und nach Alternativen suchen. Diese stand auch auf einem Nachbargleis und war die S3, die uns ohne weitere Probleme mit vielen Halten nach Hamburg Altona brachte.
Kaum erwähnenswert ist, dass der anschließende ICE nach Basel zunächst nicht in Fulda halten sollte, da eine Streckensperrung eine Umleitung notwendig mache. Dann ging es aber doch über Fulda und wir erreichten Mannheim nur mit ca. 20 Minuten Verspätung. Gar nicht mehr erwähnen müsste man, dass wegen technischer Probleme der Speisewagen leider geschlossen war und die DB bat man möge das doch entschuldigen.
Eine Stunde später endete das Bahnabenteuer Norwegen im Bahnhof Sondernheim, wobei  das eigentliche Abenteuer sich ausschließlich auf bundesdeutschen Gleisen abspielte.
 

 
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